Bodenplatte Kosten – Preise, Faktoren & Spartipps

Bodenplatte Kosten

Inhalt

Bodenplatte Kosten: Was kostet so etwas? Die Antwort hängt von der Bauweise, dem Material und der Bodenbeschaffenheit ab – die Preise variieren zwischen 100 und über 200 € pro Quadratmeter. Hinzu kommen Kosten für Erdbauarbeiten und weitere Leistungen rund um die Bodenplatte. Erfahren Sie, welche Faktoren die Bodenplatte Kosten bestimmen, welche Varianten es gibt und wie Sie clever sparen können – ohne Kompromisse bei der Qualität.

 

Was ist eine Bodenplatte?

 

Die Bodenplatte ist das tragende Fundament eines Gebäudes und bildet die Verbindung zwischen dem Bauwerk und dem Untergrund. Sie besteht in der Regel aus Stahlbeton und verteilt die Last des Hauses gleichmäßig auf den Boden.

Sie hilft, Rissbildungen entgegenzuwirken, indem sie hitze- oder kältebedingte Bodenverformungen ausgleicht. Neben der Stabilität spielt die Bodenplatte eine wichtige Rolle für die Wärmedämmung und Feuchtigkeitsisolierung.

Je nach Fundamentart und Bauweise kommen verschiedene Arten von Bodenplatten in Frage. Die wichtigste Unterscheidung ist dabei nach tragender Bodenplatte und nicht tragender Bodenplatte.

 

Keller oder Bodenplatte – nur ein Kostenfaktor?

 

Ob ein Haus mit Keller oder Bodenplatte gebaut wird, hängt von Budget, Platzbedarf und Bodenbeschaffenheit ab. Herrscht ein hoher Grundwasserstand im Baugebiet, ist die Bodenplatte die bessere Wahl, weil sie nicht so tief ins Erdreich ragt wie ein Keller und das Haus von unten abdichtet.

 

Ein Keller bietet zusätzlichen Wohn- oder Stauraum und kann den Wiederverkaufswert steigern, verursacht aber im Vergleich rund 20 % höhere Baukosten. Eine Bodenplatte ist die günstigere Alternative, reduziert aber die verfügbare Nutzfläche.

 

Auch bei der Unterkellerung kann je nach Fundamentart eine Bodenplatte notwendig sein. Wird der Keller nicht ausgebaut, kann auf die Dämmung verzichtet werden. Diese wird dann in die Decke des Kellers verbaut, um den Wohnraum zu schützen.

 

Info: Kostenfalle Oberkante „OK“

Prüfen Sie beim Fertighausbau genau, ob die Bodenplatte enthalten ist. Die Abkürzung „OK“ in der Baubeschreibung steht für Oberkante Kellerdecke. In diesem Fall kommen für die Bodenplatte Zusatzkosten auf Sie zu.

 

Welche Bodenplatten gibt es? – Arten & Kosten im Vergleich

 

Die Wahl der richtigen Bodenplatte hängt von den baulichen Anforderungen, dem Untergrund und der gewünschten Energieeffizienz ab. Jede Bauweise hat ihre eigenen Vorteile und Kosten. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Arten von Bodenplatten und deren Preise im Überblick.

 

Vergleich der Bodenplatten-Kosten auf einen Blick

 

Bodenplatten-Typ Kosten pro m² Besonderheiten
Plattenfundament Ab 100 € Auch für sandigen Boden geeignet
Thermobodenplatte Ab 150 € Zusätzliche Dämmung, ggfs. förderfähig
Streifenfundament + Bodenplatte Ab 180 € Nur für festen Boden geeignet

 

Plattenfundament

Im bautechnischen Sinn ist mit dem Begriff „Bodenplatte“ zumeist das Plattenfundament gemeint – also eine durchgehende Betonplatte, die eine tragende Funktion übernimmt. Da diese Fundamentart Eigenbewegungen des Bodens sehr gut ausgleichen kann, eignet sie sich für verschiedene Bodenarten von fest bis sandig.

Das Plattenfundament ist die häufigste Fundamentart bei nicht unterkellerten Häusern, egal ob Fertighaus oder Massivhaus. Es kann innerhalb von fünf Tagen umgesetzt werden.

 

Weitere Bezeichnungen sind „Sohlplatte“, „elastisch gebettete Bodenplatte“ oder „schwimmende Bodenplatte“, weil keine feste Verbindung zum Untergrund besteht.

Je nach spezifischen Anforderungen besteht das Plattenfundament aus einer 20 bis 30 cm dicken Stahlbetonschicht. Im Vergleich zum Streifenfundament ist die Realisierung einfacher, weil keine Gräben gezogen werden müssen. Durch die fast ebenartige Bauart (im Gegensatz zum Keller, der tief ins Erdreich ragt) sind Probleme mit dem Grundwasser, Feuchtigkeit und Schimmelbildung sehr unwahrscheinlich.

 

    • Vorteile: Kostengünstig, einfach zu realisieren, solide Basis

    • Nachteile: Keine integrierte Dämmung, zusätzliche Isolierung notwendig

    • Kosten: ab 100 €/m²

 

Streifenfundament mit Bodenplatte

Streifenfundament bezeichnet Betonstreifen, die als Untergrund für Mauern oder Pfeiler dienen und deren Last in den Boden ableiten. Dafür müssen mindestens 80 cm tiefe Gräben ausgehoben werden.

Je nach Tragfähigkeit des Bodens variieren die notwendigen Maße und Parameter der Bewehrung. Der Boden muss grundsätzlich aber ausreichend Stabilität bieten. Auf das Streifenfundament kommt anschließend eine dünne nicht tragende Bodenplatte.

Der Materialverbrauch beim Streifenfundament ist geringer, weil weniger Beton gegossen werden muss. Dennoch ist es wegen des höheren Aufwands in der Regel teurer als das Plattenfundament. Das Streifenfundament eignet sich zum Hausbau, wird aber auch gerne für Garagen, Anbauten und Gartenhäuschen eingesetzt.

 

    • Vorteile: Lässt sich mit nicht tragender Kellerbodenplatte kombinieren, muss nicht zwingend gedämmt werden

    • Nachteile: Nur auf festem Untergrund anwendbar, kostspieliger
    • Kosten: ab 180 €/m2
 

Thermobodenplatte (mit integrierter Dämmung)

Die Thermobodenplatte ist eine besondere Art des Plattenfundaments. Sie wird auch „Schwedenplatte“ genannt, weil sie Sohle, Heizung und Estrich effizient vereint und für eine effiziente Wärmenutzung sorgt. Die Leitungen für Wasser, Heizung und Stromwerden auf einer Frostschutzschicht verlegt und eingefasst. Anschließend wird alles in Beton eingegossen. Häufig wird diese Konstruktion bereits mit Fußbodenheizung ausgestattet.

Thermobodenplatten sind häufig Bestandteil von Energieeffizienzhäusern und Passivhäusern. Deshalb kommt eine KfW-Förderung in Frage. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Bodenplatte lassen sich mit einer Thermobodenplatte bis zu 60 % Heizkosten pro Jahr einsparen.

 

    • Vorteile: Verbesserte Wärmedämmung, niedrige Heizkosten, ggfs. förderfähig

    • Nachteile: Höhere Anschaffungskosten

    • Kosten: ab 150 €/m²

 

Punktfundament mit Bodenplatte

Das Punktfundament ist eher eine Ergänzung als eine Alternative zu den anderen Fundamentarten. Es wird zum Beispiel genutzt, um besonders belastete Bereiche bei Industriehallen oder Wohngebäuden zu stabilisieren (z. B. einen Schornstein). Es eignet sich aber auch als eigenständige Lösung für Carports oder Terrassenüberdachungen.

 

Info: Flachgründung vs. Tiefgründung

Alle hier aufgeführten Fundamentarten sind Flachgründungen. Dabei reicht das Fundament lediglich 80 bis 150 cm in den Boden. Im Gegensatz dazu gibt es die Tiefgründung. Diese Fundamentart ist deutlich kostspieliger. Sie kommt zum Einsatz, wenn der Untergrund nicht tragfähig ist. Pfähle werden so tief ins Erdreich gebohrt, bis man auf stabile Schichten stößt. Deshalb spricht man auch von Pfahlgründung. Die Pfähle leiten die Last tief ins Erdreich ab.

 

 

Preisfaktoren: Was beeinflusst die Kosten einer Bodenplatte?

 

Dicke der Bodenplatte

Ein wesentlicher Faktor für die Kosten der Bodenplatte ist das benötigte Material und damit die Dicke der Bodenplatte. Je nach Anwendungsfall, Bodenbeschaffenheit und Belastung variieren die Anforderungen an die Bewehrung und die Dicke der Betonschicht. Gängig sind 20 bis 30 cm bei Standard-Bodenplatten. Die genaue Berechnung ist Aufgabe eines Statikers.

 

Betonklasse und Bewehrung

Auch der Aufbau der Bodenplatte ist ein Kostenfaktor. Typischerweise wird die Betonklasse C25/30 für Bodenplatten eingesetzt. Diese Betonart gilt als wasserundurchlässig (WU1-Beton). Der Preis liegt bei 60 bis 100 € pro m3. Der Bewehrungsstahl zur Verstärkung der Bodenplatte liegt bei ca. 1,50 € pro kg.

 

Dämmung als Kostenfaktor

Da Beton kaum Wärme dämmt, geht ohne zusätzliche Dämmung viel Heizenergie verloren. Bei Neubauten wird meist eine Perimeterdämmung unter der Bodenplatte eingesetzt. Diese muss besonders widerstandsfähig sein, da sie dauerhaft Feuchtigkeit und Druck standhalten muss. Dafür eignen sich geschlossenzellige Schaumstoffe oder Schaumglas, die wasserabweisend und druckfest sind.

 

Bodenbeschaffenheit und Baugrundgutachten

Die Tragfähigkeit des Untergrunds, das Setzungsverhalten und der Grundwasserstand sind wesentliche Faktoren, die die Eigenschaften der Bodenplatte und ihren Preis beeinflussen.  Auch die Schadstoffbelastung des Bodens kann einen Unterschied machen, wenn belastetes Erdreich fachgerecht entfernt werden muss.

Ein Baugrundgutachten gibt hier Aufschluss und bewahrt Sie vor schwerwiegenden Bauschäden. Preise starten ab ungefähr 1.000 €. Achtung: Ein Bodengutachten reicht hier meist nicht aus, weil dabei nur die obere Bodenschicht (Mutterboden) betrachtet wird.

 

Kosten für die Sauberkeitsschicht

Die Sauberkeitsschicht sorgt für eine ebene, trockene und stabile Basis für nachfolgende Bauarbeiten. Besonders bei Fundamenten und Bodenplatten mit Bewehrung ist sie unerlässlich, um zu verhindern, dass die Bewehrung und Abstandhalter in den Baugrund einsinken und die vorgeschriebene Mindestbetondeckung nicht mehr eingehalten wird.

Meist ist die Sauberkeitsschicht 5 bis 10 cm dick. Der üblicherweise eingesetzte Magerbeton kostet in etwa 90 € pro m3. Auch Kies und Schotter werden als Trennlage zwischen Baugrund und Bodenplatte eingesetzt.

 

Planung der Entwässerung

Die Ableitung von Regenwasser und Abwässern verläuft in der Regel durch das Fundament und kann Einfluss auf den Preis der Bodenplatte haben. Die entsprechenden Leitungen werden vom Architekten geplant. Je nach Baugebiet kann eine Rückstausicherung erforderlich sein, um Überschwemmungen bei starkem Regen zu verhindern.

 

KfW-Förderung

Ist die Bodenplatte Bestanteil eines Energieeffizienzhaus, kommt ggfs. eine KfW-Förderung in Frage. Aktuell muss der geplante Neubau dafür die Effizienz­haus-Stufe 40 erreichen. Dann sind günstige Zinsbedingungen ab 2,27 % und Kreditsummen bis 150.000 € möglich. (Stand 14.02.2025)

 

Kosten für den Erdaushub und die Planierung

Die Kosten für den Erdaushub (auch Auskofferung) und ggfs. notwendige Planierungsarbeiten hängen maßgeblich von der Aushubtiefe und der Bodenbeschaffenheit ab. Die Aushubtiefe richtet sich dabei vor allem nach der Frosttiefe des Bodens. In Deutschland genügen zumeist 80 bis 100 cm, um die Anforderungen an eine frostfreie Gründung gemäß DIN 1054 zu erfüllen.

Bei 120 cm Frosttiefe kann eine Frostschürze zum Einsatz kommen, um die Bodenplatte vor Frosthebung zu schützen. Die zusätzlichen Betonmengen erhöhen die Baukosten entsprechend.

Auch die Bodenklasse beeinflusst die Aushubkosten. Besonders Böden der Klassen 1 und 2 gelten als ungeeignet für eine direkte Bebauung, da sie keinen stabilen Untergrund bieten. Dadurch entsteht ein höherer Aushubaufwand sowie ein erhöhter Bedarf an Schottermaterial zur Stabilisierung.

Am besten geeignet für den Hausbau sind die Bodenklassen 3 bis 5, da sie einen stabilen Baugrund bieten. Der Erdaushub kann hier regional schon ab 10 €/m³ erfolgen. Felsige oder stark bindige Böden der Klassen 6 und 7 erfordern hingegen schwereres Gerät, was Kosten bis zu 100 €/m³ verursacht.

 

Arbeitskosten

Ein wesentlicher Bestandteil der Preisbildung bei Bodenplatten sind die Arbeitsabläufe, die rundherum stattfinden – darunter die Kosten für den Statiker, die Kosten für den Erdaushub, die Kosten für die Schalung und nicht zuletzt die Kosten für das Gießen des Betons. Je nach Region fallen diese Preisfaktoren sehr unterschiedlich aus.

 

Tipps: So sparen Sie bei der Bodenplatte

 

Verschiedene Angebote einholen

Wer bei der Bodenplatte am falschen Ende spart, sieht sich später schlimmstenfalls mit schweren Bauschäden konfrontiert. Angebote „unter der Hand“ sollten Bauherren also unbedingt vermeiden. Wie bei der Kalkulation der Hausabriss Kosten, lohnt es sich auch hier, mehrere Angebote einzuholen. Preisunterschiede von bis zu 15 % sind auch bei seriösen Bauunternehmen nicht ungewöhnlich. Achten Sie bei Ihrem Vergleich aber darauf, dass wirklich alle notwendigen Faktoren abgedeckt sind. Wer sich für ein schlüsselfertiges Haus entscheidet, hat oft den Vorteil, dass die Kosten für die Bodenplatte bereits im Gesamtpreis enthalten sind.

 

Eigenleistungen einkalkulieren

Geht es um die Bodenplatte für ein Gartenhaus, können Sie bei gegebener Expertise viele Aspekte in Eigenleistung erbringen – vom Aushub über die Schalung bis zum Mischen und Einbringen des Betons. Beim Eigenheim sollten Bauherren grundsätzlich vorsichtig mit Eigenleistungen umgehen, weil hier auch der Versicherungsschutz ein Thema ist. 

 

Aushub wiederverwenden

Eine Möglichkeit, den Gesamtpreis für die Bodenplatte günstiger zu gestalten, ist die Wiederverwendung des Aushubs. Deponien verlangen für die Abnahme bis zu 12 €/m³. Besonders Mutterboden eignet sich beispielsweise zum Anlegen von Hügeln für die Gartengestaltung.

 

Fazit – die Bodenplatte als fundamentale Investition

 

Die Kosten für eine Bodenplatte hängen von mehreren Faktoren ab, darunter Materialwahl, Dämmung und Erdarbeiten. Für eine etwa 25 cm dicke Bodenplatte mit Dämmung, inklusive Erdaushub und Leitungen, müssen Sie mit über 300 €/m2 rechnen. Zusätzliche Kosten können durch schwierige Bodenverhältnisse, eine notwendige Bodenverbesserung oder eine Frostschürze entstehen. Um Kosten zu optimieren, lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen und genau zu vergleichen, welche Leistungen im Preis enthalten sind. Letztlich sollte die Bodenplatte aber nicht nur preislich, sondern auch qualitativ überzeugen, denn sie bildet die Grundlage für ein stabiles und langlebiges Hau